Vorwort
Zum 1 Jährigen Bestehen unserer Ü18-Gruppe haben sich der Leiter der Ü18-Gruppe, Kevin Scheller, und Mitgründer der Ü18-Gruppe, René Ape, eine besondere Übung ausgedacht.
Eine Einsatzübung mit dem Stichwort "Person nach Verpuffung, in einer landwirtschaftlichen Lagerhalle, vermisst."
Die Vorbereitung
Die beiden Übungsplaner haben sich im voraus über 6 Stunden zusammengesetzt und versucht den Übungsablauf so gut wie möglich vorzubereiten. Natürlich kann man den Ablauf nicht 100% während der Vorbereitung planen, da der Einsatzleiter und die Gruppenführer das Szenario nach eigenem Ermessen abarbeiten.
Geplant war, dass unsere aktive Abteilung, sowie die Gruppenführer unserer Wehr mit dem Thema Atemschutz konfrontiert werden, da wir seit 2016 eine Atemschutzgruppe innehaben.
Während der Planung wurde schnell klar, dass wir zusätzliches Übungsmaterial benötigen, da wir auf unserem TSF zum Beispiel kein Atemschutz verlastet haben.
Deshalb wurden diverse Übungsmaterialien bei der Feuerwehr Bad Brückenau, sowie beim ATZ Oberthulba (Atemschutzzentrum) besorgt.
Unter anderem waren dies:
- Florian Bad Brückenau 11/1 (Mehrzweckfahrzeug der FFW Bad Brückenau)
- Atemschutzgeräte mit Flasche und Maske
- Atemschutzüberwachung inkl. Weste
- offene Übungsmasken für unsere interessierten Mitglieder
- Nullsichtscheiben
- Schlauchmaterial
- Hohlstrahlrohre
- Nebelmaschine
- Rettungstrage
- Übungspuppe
An dieser Stelle wollen wir uns für den reibungslosen Ablauf hinsichtlich der ausgeliehenen Gegenstände bei der Leitung der Feuerwehr Bad Brückenau, sowie bei der Leitung des ATZ bedanken.
Natürlich wurde auch an die Verpflegung der Übungsteilnehmer gedacht, denn ohne mampf kein Kampf. (Auch wenn sie sich die Verpflegung hart erarbeiten mussten.)
Der Übungsablauf
Um 13:33 Uhr wurden die Einsatzkräfte durch die Sirene und Handyalarmierung, durch die ILS (Integrierte Leitstelle Schweinfurt), alarmiert.
Nachdem alle Einsatzkräfte am Feuerwehrgerätehaus ankamen, wurden sie durch das Einsatzfax über den Alarmierungsgrund und den Einsatzort informiert und rüsteten sich daraufhin mit passender Schutzkleidung aus und besetzten die Fahrzeuge.
Auf Anfahrt zeigte sich ein stark verrauchter Dachboden einer landwirtschaftlich genutzten Garage. Schon jetzt wurde dem Einsatzleiter unseres 44/1 und dem Gruppenführer des 11/1 klar, dass sie ohne Atemschutz hier nicht viel ausrichten können.
Angekommen an der Einsatzstelle wurden die Kräfte durch eine aufgeregte und unter Schock stehende Mitteilerin darauf aufmerksam gemacht, dass in dem Dachboden noch mehrere Personen vermutet werden.
Nach dieser Information und der Ersterkundung des Einsatzleiters haben sich die beiden Gruppenführer dazu entschieden zuerst einen Löschangriff aufzubauen. Gleichzeitig rüstete sich der Angriffstrupp, bestehend aus 2 Mitgliedern, die an einer Atemschutzausbildung interessiert sind, mit Atemschutzgerät und offener Übungsmaske aus, um so schnell wie möglich mit der Personensuche im Dachboden beginnen zu können.
Da ein Atemschutztrupp nur vorrücken darf, wenn ein zweiter sogenannter Sicherungstrupp besteht, rüsteten sich zeitgleich zwei fertig ausgebildete Atemschützler mit Atemschutzgerät und diesmal vollwertiger Atemschutzmaske aus, um den Angriffstrupp als Sicherungstrupp abzusichern.
Atemschutznotfall
Da die beiden Übungsplaner ebenfalls Atemschutzgeräteträger sind, wussten sie, dass ein Atemschutznotfall für die Einsatzleitung eine zusätzliche Herausforderung darstellen kann und haben deshalb einen solchen Notfall mit in das Übungsgeschehen eingebaut.
Nachdem der Angriffstrupp im Dachboden die erste vermisste Person aufgefunden hatte und ins freie retten wollte, stürzte, auf Weisung des Übungsleiters, der Angriffstruppmann und wurde daraufhin, wie besprochen, bewusstlos, wodurch der Angriffstruppführer gezwungen war, eine Mayday-Meldung abzugeben. Hierfür betätigte er die Notruftaste des Digitalfunkgerätes und setzte seine Meldung ab.
Einen kurzen Moment später wurde der Sicherungstrupp, nach Situationsüberdenkung seitens der Einsatzleitung, unverzüglich mit der Rettung des Angriffstrupps beauftragt. Als Zusatz mussten die beiden fertig ausgebildeten AGT dies unter "Nullsicht" (dargestellt durch eine Nullsichtscheibe) bewerkstelligen.
Nach der Rettung des Angriffstrupps, wurde der Sicherungstrupp damit beauftragt die beiden vermissten (dargestellt von unser eigens gebastelten Übungspuppe, sowie einer Übungspuppe der FFW-BRK) zu retten.
Nachdem auch diese beiden Personen erfolgreich gerettet waren, wurde in einer kurzen Nachbesprechung auf mögliche Verbesserungen eingegangen.
An dieser Stelle möchten sich unsere beiden Planer noch einmal bei allen beteiligten, für die Teilnahme und die Übungsortbereitstellung, bedanken.